Wichtiger Hinweis: Diese Website wurde seit 2003 nicht mehr geändert und ist daher nicht mehr aktuell. Siehe hier.
Funktionsumfang: |
kontinuierliche Geschwindigkeitsüberwachung |
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Übertragung: |
linienförmig über Funk (GSM-R) |
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Anwendungen: |
SBB: Zofingen - Sempach (in Betrieb von April 2002 bis November 2003), |
ETCS - European Train Control System - soll das künftige einheitliche Zugsicherungsystem werden. Die SBB planen die Neubaustrecke Mattstetten - Rothrist damit auszurüsten und haben als Pilotstrecke den Abschnitt Zofingen - Sempach auf der Strecke Olten - Luzern umgestellt (ab April 2002 im Echtbetrieb; seit November(?) 2003 wieder außer Betrieb).
Anmerkung: Die auf der Pilotstrecke Zofingen - Sempach installierte ETCS-Variante entsprach nicht dem letztgültigen ETCS-Standard sondern basierte auf einer (nicht kompatiblen) Vorabversion. Die Strecke wurde daher (und wegen der wenig zufriedenstellenden Verfügbarkeit) wieder mit Aussensignalen nachgerüstet.
Das hier betrachtete System ETCS Level 2 zeichnet sich durch folgende Parameter aus:
Der Zug meldet via Funk (GSM-R) seine Position an die Streckenzentrale und empfängt von dort die zulässige Geschwindigkeit. Die grobe Positionsbestimmung erfolgt durch EURO-Balisen (»elektronische Kilometersteine«), die Feinortung durch Wegmessung auf der Lok (Odometer).
Bei der EURO-Balise handelt es sich um eine Art Transponder der in Gleismitte verlegt wird. Die Fahrzeugeinrichtung strahlt ständig ein Hochfrequenzfeld ab das von der Balise in modulierter Form »reflektiert« wird. Bei ETCS-Level 2 werden nur passive Balisen mit fix einprogrammierten Telegrammen verwendet (keine Zuleitung nötig). Neben den Balisen zur Positionsbestimmung gibt es noch die Anmelde- und Einfahrbalisen (siehe unten).
Die Gleisfreimeldung erfolgt über konventionelle Mittel (Achszähler). Ortsfeste Signale als Rückfallebene oder für einen Mischbetrieb von ETCS- und Nicht-ETCS-Zügen sind möglich, allerdings haben die SBB bei der Pilotstrecke darauf verzichtet.
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Balisengruppe im Bahnhof Wauwil (Balisen werden zur Richtungsbestimmung paarweise verlegt) und Detailansicht einer EURO-Balise. |
Vor dem letzten Bahnhof mit konventioneller Signalisierung befindet sich die Anmeldebalise, die den Fahrzeugrechner auffordert, sich bei der Streckenzentrale anzumelden. Dabei werden die Zugdaten (Bremsart, Bremsausmaß, Zuglänge usw.) registriert. Der Zug fährt weiterhin nach den ortsfesten Signalen.
Nach der letzten Weiche des Bahnhofs befährt der Zug die Einfahrbalise. Der Fahrzeugrechner setzt eine Postionsmeldung ab. Spätestens nach 10 Sekunden erhält der Zug die Fahrerlaubnis, woraufhin die SIGNUM-Fahrzeugeinrichtung unwirksam geschaltet wird.
Falls die Anmeldung nicht funktioniert hat und bei Lokomotiven ohne Führerstandsignalisierung bewirkt der SIGNUM-Magnet bei der FSS-Anfangstafel eine Zwangsbremsung.
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Der Zug befindet sich in einer Bremskurve (gelbes Ringsegement) mit Zielgeschwindigkeit 50 km/h. Die Marke am rechten Ende des gelben Ringsegments zeigt die aktuelle Maximalgeschwindigkeit, die sich mit fortschreitender Entfernung reduziert. Die Zielentfernung beträgt 980 m (senkrechter grauer Balken links). Rechts die Streckeninformation mit Geschwindigkeitsprofil. Man sieht die Geschwindigkeitsbeschränkung in 980 m (gelbe Marke) und den darauffolgenden Halt in ca. 1700 m (rote Marke). Das Haus-Symbol zeigt die Lage eines Bahnhofs an. Diese Grafik und die Beschreibung sind möglicherweise nicht in allen Details korrekt, geben aber zumindest einen Gesamteindruck. |
(Letzte Änderung: 21.07.2003)
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