Gestern - es war geradezu abartig kalt - ließ ich mein Motorrad stehen und
rüstete mich stattdessen mit einem Fahrschein aus. Ich hatte an der U1 zu
tun und ein wenig Zeit übrig, so war eine Expedition naheliegend. Schön warm
ist es ja da, das muss man der Ubahn lassen, grad fein für einen kalten
Wintertag, den man nicht im Zimmerchen verbringen möchte. Meine
Beobachtungen werden für Alltagspassagiere nichts besonderes sein, aber ich
komm' halt mal selten in den Untergrund.
Meine Reise führte mich erst zum Nestroyplatz - einer klassischen Station
des Grundnetzes, eigentlich die prototypischste von allen: Reumannplatz hat
inzwischen einen neuen Aufgang erhalten, Keplerplatz wegen der Seichtlage
einen originalen Straßenaufgang, aber in Sonderform und eine angeschlossene
"Passerelle" (Ein Vorbild dafür war Hannover, wo eine Art offener Passage
zum Bahnhof führt - die Idee war, den Geschäften zwei Stockwerke
Schaufenster zu ermöglichen, mit Eingängen in zwei Ebenen). In Wien gab es
analog dazu bei der Querung der Gudrunstraße einen unterirdischen Eingang zu
einer Bank, der ist aber glaube ich nicht mehr in Betrieb. Apropos
Gudrunstraße: Ich erinnere mich noch an das martialische Schild, "Das
Überqueren der Gudrunstraße ist lebensgefährlich und daher verboten". Heute
gibts wieder einen Zebrastreifen... Die Stufen der Unterführung waren
übrigens so schlecht aufgeteilt, dass sie später umgebaut wurden. Die
eigentliche Protypstation Taubstummengasse unterscheidet sich durch andere
Wandverkleidungen von den später gebauten Stationen und hat auch bereits
eine neue Überdachung erhalten - die Stiegenheizung hat nie
zufriedenstellend funktioniert. Übrigens wurde damals kritisiert, dass ein
Aufgang in einem Altbau integriert ist und dafür auf Bestandsdauer Miete
gezahlt werden muss, während man den anderen Aufgang nicht in das
gleichzeitig errichtete Bezirksamt integrierte... Tja, schon damals wusste
die Linke oft nicht, was die andere Linke tut.
Aber nun zum Nestroyplatz, der kaum verändert wurde. Was ich immer so schade
finde ist, dass die an sich sehr gute Architektur von den "praktisch"
denkenden "is-eh-wurscht"-Verantwortlichen der WiLi immer mit aller G'walt
so lange entfeinert wird, bis der Ruf nach Neubau erschallt. Die
Rasterlamellendecke der Anfangszeit mag ja auf Dauer schwer zu reinigen sein
und scheppern, aber sie einfach runterzufetzen und nackte Neonröhren auf
Schalldämm-Hintergrund zu bieten kann's ja nicht sein. Das an sich durchaus
saubere Ambiente wirkt so einfach unangenehm und ungepflegt, und die
Lamellendecke wurde schon vor Jahren abmontiert - besonders schlimm ist das
am Schwedenplatz, dessen Passagengeschoß schon so sorgfältig "verkioskt" und
"gebranded" wurde, dass man schon eine Neugestaltung fordert. Das hat sich
die immerhin preisgekrönte Architektur der AGU nicht verdient!
--
Harald A. Jahn / www.tramway.at
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