Dieter Henkel schrieb:
> Ist nicht die Straßenbeleuchtung mit Quecksilberdampf-Hochdrucklampen
> ausgestattet? Die emittieren nämlich einen Großteil des Lichts im
> gelben und orangen Bereich und einen Teil im blauen. Falls
> Natriumdampf-Hochdrucklampen verwendet werden, ist es noch krasser.
> Letztere sind übrigens in den Ringstraßengalerien im Einsatz.
Quecksilberdampflampen emittieren UV-Licht, das von einer Leuchtschicht
in sichtbares Licht umgewandelt wird. Auch Leuchtstofflampen sind
Quecksilberdampflampen. Die Straßenbeleuchtungslampen arbeiten aber mit
höheren Temperaturen und höhrem Druck (immer noch Unterdruck!), wodurch
die Lichtausbeute noch höher ist, sie aber eine längere Zündphase haben.
Durch den höheren UV-Anteil ist ihr Licht deutlich blaugrün.
Reine Natriumdampflampen ergeben monochrom gelbes Licht (keine
Farbwahrnehmung möglich). Heutige Lampen haben einen zusätzlichen
Quecksilberanteil und eine Leuchtschicht, dadurch geben sie mehr oder
weniger angenehm gelbes Licht.
Auf Film ist das alles kein großes Problem. Digitalkameras haber aber
mehrere Nachteile:
1) sind die Chips nicht im durchgehenden Spektrum lichtempfindlich. Mehr
oder weniger monochromes Licht führt daher zu falschen Ergebnissen
(Na-Lampen erscheinen im z.B. für Fernsehkameras überhaupt rot statt gelb!)
2) sind die üblichen Farbdigitalkameras eigentlich abgespeckt. Sie haben
keineswegs z.B. 3 Millionen farbige Pixel, sondern 1,5 Millionen grüne,
0,75 Millionen rote und 0,75 Millionen blaue. Die Farbe wird erst von
der Software errechnet, und das bei ungünstigen Verhältnissen eben
falsch. Diese "Minderbepixelung" führt übrigens auch dazu, dass ein
eingescannter Film mit derselben Auflösung mit mehr Detailschärfe
aufwarten kann. Lösung: Teure Dreichipkameras oder die neue Sigma SD9,
deren Chip wie ein Film aufgebaut ist.
Zu Digitalkameras im Allgemeinen:
Die Anzahl der Pixel ist tatsächlich nicht das einzige Kriterium. Gerade
jetzt kommen billigere Kameras auf den Markt, wo sehr an den Objektiven
gespart wird. Eine sehr große Bedeutung hat auch die Software. Ist sie
schlecht, was bei vielen billigen Kameras der Fall ist, nützen der beste
Chip und die beste Optik nichts.
Geht man von einer Druckauflösung von 300 dpi aus (übliche
Papierbelichter für "echte" Fotos), sind folgende Größen vergleichbar:
Kleinbild: etwa 35 x 50 cm
10 Megapixel: etwa 20 x 30 cm
5 Megapixel: etwa 15 x 20 cm
3 Megapixel: etwa 12 x 17 cm
2 Megapixel: etwa 10 x 15 cm
Tatsache ist aber, dass bei einem sorgfältig ausbelichteten Papier vom
Negativ in jedem Format die volle Information vorhanden ist. Das
bedeutet: etwa 1200 dpi bei 10 x 15 cm!
Ein 10x15-Bild vom Kleinbild ist daher bei Weitem schärfer und
deteilreicher als ein 10x15-2-Megapixel-Bild!
Das alles natürlich, gute Kameras vorausgesetzt.
Grüße, Gerald
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