Hallo Leute,
Gestern war ich, wie so oft am Karlsplatz unterwegs,
wo mir in der
Passage und der U-Bahnstation einige Veränderungen
aufgefallen sind,
die ich hier kurz dokumentieren möchte -- siehe
Fotokiste.
Wie bereits vor einigen Wochen in der Liste erwähnt,
wurden am U1
Bahnsteig wegen Sanierungsarbeiten die grünen
Seitenverschalungen
abmontiert. Entgegen meinen Erwartungen wurden nun
anstelle der
genörpelten Glasverschalungen mit grünem Untergrund,
die üblichen
weißen Verschalungen aus Pressphenolharz montiert.
Auf Bild 1 und 2 sieht man diese neuen Verschalungen,
die mMn am
Schlauss'schen Karlsplatz irgendwie komisch aussehen.
Irgendwas fehlt hier bzw. irgendwas passt nicht, wenn
man die
Station mit einer ähnlichen Station, wie etwa der
Station
Südtirolerplatz vergleicht, die von der
"Architektengruppe U-Bahn"
gestaltet wurde.
Die freiliegende sichtbare Tunnelröhre oberhalb des
roten "Karlsplatz"-Streifens, kommt jetzt durch das
Weiß noch
stärker zur Geltung und macht die Station irgendwie
noch
ungemütlicher und bedrohlicher. MMn sollte die
Verschalung zumindest
bis zum Leuchtröhrenband reichen und nebstbei auch den
Feuerlösch-
Schränken usw. eine neue Lackierung in U1-Rot,
anstelle des
schirchen Orange gegeben werden.
Kurt Schlauss würde sich zwar im Grab umdrehen, aber
entweder man
erhält die Station ganz im Originalzustand, oder eben
gar nicht und
passt sie an das Design der AGU an.
Was mir noch aufgefallen ist:
In der Zwischenpassage zwischen U1-Bahnsteig und
Opernpassage
(westliches Ende), gleich gegenüber vom legendären
"Babywickelraum"
gab es früher einmal eine Vitrine, hinter der sich ein
riesiger
Netzplan befand. Ganz früher, bis ungefähr Mitte der
90er Jahre, war
der sogar hinterleuchtet und es wurden die
verschiedenen U-
Bahnausbaustufen mit verschiedenen Lichtsignalen
dargestellt.
Da gab's glaub ich 3 Kategorien:
"In Betrieb" (rotes Dauerlicht)
"In Ausbau" (rotes Blinken)
"In Planung" (auch rotes Blinken?)
Hat jemand von euch vielleicht ein Bild davon?
Die Lichtsignale sind schon vor langer Zeit abgestellt
worden, den
großen Netzplan mit den vergilbten 70er-Jahre Bildern
gabs
allerdings noch bis vor einigen Wochen. Nun wurde die
Schalttafel
entfernt und die Wand an der sich der Netzplan einmal
befand, neu
verputzt (Bild 3).
Fährt man von dort mit der Rolltreppe weiter zum
westlichen Ende der
Operpassage, gelangt man zu einer nigel-nagel-neuen
Ströck-Filiale,
die sich ganz gut ins Ensemble einfügt und mir
persönlich in diesem
Bereich der Passage auch ein subjektiv höheres
Sicherheitsgefühl
gibt (Bild 4 und 5).
Die schirchen Container, wo der Ströck vorher drinnen
war, sind
allerdings immer noch da und versperren die Sicht von
der Passage
auf den U4-Bahnsteig, wie man auf Bild 6 und 7
erkennen kann. :(
Schade eigentlich, denn jetzt, wo die neue Filiale
eröffnet ist,
könnte man diese ohne weiteres entfernen und die
ursprünglich vom
Architekten vorgesehe Blickvitrine auf den
U4-Bahnsteig
wiederherstellen. Im Moment ist ein solcher Blick, wie
auf Bild 8
leider nur möglich, wenn man seinen Körper zwischen
Container und
Lift zwängt.
Und last but not least etwas, das mir nicht nur am
Karlsplatz,
sondern auch in anderen älteren U-Bahnstationen, wie
etwa dem
Reumannplatz negativ aufgefallen ist, nämlich die
abgehängten
Deckenblenden und Verschalungen, die den Fahrgästen
einen
ungehinderten Einblick auf das Innenleben der Decke
mit Beton,
Rohren und Kabelschächten ermöglichen (Bild 9).
Nun, alles im Allem vermittelt einer der größten
Verkehrsknotenpunkte Wiens doch ein bisschen ein
trauriges Bild von
sich.
Bleibt zu hoffen, dass sich zumindest ein paar Dinge
zum Positiven
entwickeln, wie etwa eine Entfernung der Container und
die
Wiederanbringung der Deckenblenden.
LG
Martin
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